Seelen Blog
Hier teile ich Gedanken, Geschichten und Rezepte
Viel Spaß und Inspiration!
Wie eine nervige Angewohnheit zu einer besonderen Fähigkeit wurde
Dezember 2024
Meine Mutter nervte es ein wenig, dass ich als Kind an allem schnüffelte.
An Getränken, die man mir anbot oder sämtlichen Nahrungsmitteln. Man konnte mir nie einfach etwas „unterjubeln“. Sofort bemerkte ich, dass der Geruch nicht dem entsprach, was man mir erzählte, sondern etwas anderes sein musste.
Ich bin mir heute sicher, dass meine kleine Nase genau wusste, was meinem Körper gut tat und was nicht.
Alles, was nach meinem Empfinden gut gerochen hat, habe ich auch zu mir genommen oder an mich ran gelassen. Alles andere nur unter Protest. Das ist gesund, das wird gegessen, hörte ich oft. Und musste eben essen, was mir „stank“.
Natürlich hatte das Folgen! Ich wurde krank und hörte auf zu essen.
Heute weiß ich, dass der Mensch einen bevorzugten Sinn hat, mit dem er seine Umwelt wahrnimmt. Meiner ist der Geruchsinn. Man nennt es auch olfaktorische Prägung.
Bewusst wurde mir das aber erst vor wenigen Jahren. Und ganz ehrlich, besonders sexy ist das nicht. Wenn sich etwas nicht gut anfühlt, legt man es weg. Geruch lässt sich aber manchmal nicht einfach abstellen oder umgehen. Denn alles und jeder riecht.
Wir haben sogar ein Duftgedächtnis, welches Gerüche mit Erlebnissen verbindet. Das kann z.B.in der Psychotherapie ein nützliches Werkzeug sein
Je mehr ich diese Prägung annehme, desto feiner wird meine Wahrnehmung. Dazu kann ich wirklich lustige Geschichten erzählen! Ich rieche zum Beispiel, wer wo genau im Auto saß.
Ein großes Geschenk war es, als ich 2019 bei einer Weiterbildung mit ätherischen Ölen in Berührung kam. Eigentlich wollte ich etwas über Archetypen in der Psychologie lernen.
Die Dozentin stellte drei riesige Koffer mit ätherischen Ölen auf den Tisch und erklärte welches Öl zu welchem Archetypus passt. Nacheinander gab sie immer wieder die kleinen Fläschchen durch die Reihe und beobachtete unsere Reaktionen. Heute kann ich nur schmunzeln und wissend nicken. Doch damals wollte ich nicht glauben, was die Öle mit den Menschen machten. Von hysterischem lachen bis leise kullernden Tränen war alles dabei. Auch bei mir!
Heute, 5 Jahre später darf ich mit diesen Geschenken der Natur in meiner Praxis arbeiten und Menschen in ihren Prozessen unterstützen. Die ätherischen Öle geben das, was du gerade brauchst. Einen kleinen Stups, ein sonniges Lächeln oder warmen Trost.
Die Düfte sind meine Verbündeten geworden. Sie sprechen zu mir – auf besondere Weise. Und ich übersetze für dich, wenn du möchtest.

Von Herzen
💜
Rebecca


Trübsinn und Muttermodus
Januar 2025
Es ist Mittwochnachmittag. Bringe meine Tochter zum Sport. Draußen ist es trüb. Naja, Winter eben.
Heute Vormittag gab es ein Ereignis, welches mich sehr erschreckt hat und mir einfach nicht aus dem Kopf will. Es kreist in meinen Gedanken wie eine lästige Fliege. Die sich gelegentlich hinsetzt, dann ist es einen kurzen Moment still. Bis sie wieder brummend umherschwirrt.
Ich habe eine Stunde Zeit, möchte aber nicht allein sein, wegen der Fliege. Deshalb setzte ich mich in ein Kaffee und bestelle einen Cappuccino, in der Hoffnung etwas Ablenkung zu bekommen. Die Menschen um mich herum unterhalten sich in einer angenehmen Lautstärke. Es ist eher leise, doch laut genug, um das Gefühl der Gesellschaft zu spüren. Ich habe ein Buch dabei, um mir die Zeit zu vertreiben. Doch ich kann mich nicht auf den Text konzentrieren. Immer wieder schweife ich ab und muss erneut lesen. Ich gebe auf und lege das Buch zur Seite. Was soll´s, dann schaue ich eben aus dem Fenster.
Die Trübheit des Wetters legt sich so langsam über mein Gemüt, als würde ich einsinken. Wo ist die Leichtigkeit? Und die Fliege schwirrt in meinem Kopf umher.
Ich frage mich, was mir jetzt helfen würde oder könnte, um wieder aufzutauchen. Oder sollte ich mich im Aushalten üben?
Ich schaue auf die Uhr auf meinem Telefon. Sie zeigt mir, dass es Zeit wird mein Kind abzuholen.
Zack – ab in den „Muttermodus“
Der Trübsinn muss also warten.
Und wenn er später wieder kommt, kann ich ja noch weiter grübeln,
oder aushalten….oder so..!
Ein kleinen Tipp habe ich für dich:
Das Gänseblümchen schaut immer zur Sonne und in diesem Sinne kann es dir auch dienen. Es vertreibt Trübsinn und erinnert an den Frühling. Vielleicht möchtest du auf deinem nächsten Spaziergang nach dem Gänseblümchen Ausschau halten. Wenn du eines findest, (und davon gehe ich aus, denn es wächst das ganze Jahr) pflücke es mit Achtsamkeit und sieh es dir genau an. Nimm es mit Heim und stelle es in eine Vase. Du kannst dir auch mit 2-3 Blümchen einen kleinen Tee aufgießen.
Ich bin mir sicher, dass diese kleine Sonne dir Gutes tun wird.

Von Herzen
💜
Rebecca